Der heiße Sommer und der niedrige Wasserstand des Rheins luden eine Gruppe Kanuten Ende Juli zum spielerischen Sicherheitstraing am heimischen Steg ein. Statt wie gewohnt Kentertraining im Schwimmbad anzubieten, beschlossen Jan und Andi, dass wir uns im Flaschenzug bauen zur Kajakbergung und der Zielsicherheit mit dem Wurfsack üben sollten. Zuerst fand ein Trockentraining hinter dem Bootshaus statt: Jeder probierte sich im Flaschenzug bauen und (beladenem) Kajak ziehen. Das ist eine wichtige Fertigkeit, denn ein vollgelaufenes Kajak bekommt man im Ernstfall nicht ohne das Einsetzen technischer Hilfsmittel aus dem Wasser.

Alle in einem Boot – Kajak mit extra Zuladung

Danach wurde die Wurf- und Zieltechnik mit dem Wurfsack geübt und festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist. Anschließend ging es mit allen Hilfsmitteln und Schwimmwesten ausgestattet an den Steg. Nicht nur die Teilnehmer hatten hier richtig viel Spass, sondern auch die Zuschauer am Ufer. Am Ende durften alle Kids nochmal schwimmen gehen und wurden mit den Wurfsäcken von den Erwachsenen wieder an den Steg gezogen.

Zielübungen mit dem Wurfsack
Nach der Trockenübung folgt… natürlich die Nassübung 🙂
Badespaß zum Abschluss

Zum aktiven Training der Kanuten zählen nicht nur die regelmäßigen Ausfahrten mit wechselnden Gegebenheiten, Herausforderungen und Übungsmöglichkeiten durch den stark variierenden Wasserstand unseres schönen Rheins. Auch das Kentertraining im Schwimmbad ist ein wichtiger Aspekt: Hier hat jeder die Möglichkeit, im sicheren Umfeld kontrolliert zu kentern, die Scheu vor der Spritzdecke oder dem „kopfüber im Wasser hängen“ abzulegen und verschiedene Wiedereinstiegstechniken zu üben. Das Erlernen der Eskimorolle ist hier als Königsdisziplin ebenfalls zu erwähnen. Doch auch der Spass kommt zum Beispiel beim Kajak-Polo spielen nicht zu kurz und ganz nebenbei führen diese Spielereien zu einer besseren Bootsbeherrschung.

Das regelmäßige Kentertraining ist eine wertvolle Ergänzung, um im Ernstfall beim Kentern auf dem Fluss nicht panisch zu werden und zu wissen, was zu tun ist. Sowohl für die, die unfreiwillig baden gehen als auch für die Vereinskollegen, die ruhig und besonnen beim Wiedereinstieg zur Seite stehen.

Vor der Schließung des Rheingau-Bades fand dieses Training dort immer im Winterhalbjahr statt. So konnten die Kanuten in der schlechten Jahreszeit den Kontakt zu ihrem Sport und den Vereinskollegen erhalten. Seit dem letzten Jahr wurde dann notgedrungen in der Freibadsaison ins Schwimmbad nach Rüdesheim ausgewichen. Wir hoffen nun sehr auf die schnelle Wiedereröffnung des Hallenbades und damit die Möglichkeit, das Kentertraining im Winterhalbjahr regelmäßig durchführen zu können.

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