… gibt es einen Ruderverein in Geisenheim, den “Rheingauer Ruderverein”. Anfangs ein reiner Ruderverein, werden die sportlichen Aktivitäten bald durch den 1.Weltkrieg unterbrochen und können erst 1922 wieder aufgenommen werden. In den folgenden Jahren finden immer mehr Geisenheimer Interesse am Rudern, so dass sich die Mitgliederzahl innerhalb von drei Jahren verdoppelt. 1929 kann bereits ein erstes Bootshaus bezogen werden.
Erst 1951 wagen ehemalige und neue Ruderfreunde einen Neubeginn. Der neue “Wassersportverein Geisenheim 1912 e.V.” wird gegründet.
1954 wird ein neues Bootshaus gebaut. Allerdings wird die Finanzlast des Neubaus so groß, dass die geplanten Vereinsräume zur Gastwirtschaft umfunktioniert werden (müssen). Heute kann man sagen zum Glück, weil es sonst nicht das schön gelegene Lokal am Rhein geben würde.
Mit der Neugründung erhält der Verein durch die Gründung der Kanuabteilung eine sportliche Ausweitung.
In den 70er Jahren erringt Peter Becker für den Verein nationale und internationale leistungssportliche Erfolge. Mit dem 5. Platz bei den olympischen Sommerspielen in Montreal mit seinem Doppelzweierpartner Kroschewski setzt Peter den sportlichen Höhepunkt und gleichzeitig das Ende seiner Karriere.
1987 feiert der Verein sein 75-jähriges Bestehen mit einem Festakt und einer Breitensportregatta für die benachbarten Vereine.
Ende der 80er Jahre bis zur Olympiade 2000 in Sydney ist Bernhard Rühling national und international im Leistungssport aktiv, allerdings später für andere Vereine startend. Neben dem 4. Platz mit Ingo Euler im Leichtgewichts-Doppelzweier in Sydney erringt er in seiner Karriere mehrere zweite und dritte Platzierungen bei Weltmeisterschaften und sichert sich mit Ingo Euler zusammen 1997-99 den Gesamtwelt-Cup.
Im August 2002 weiht der Verein nach relativ langer Bauzeit und mit viel Engagement einiger Mitglieder ein neues Vereinshaus hinter dem Bootshaus ein und erhält somit die seit den 50er Jahren fehlenden Vereinsräume.
Im Jahr 2000 fährt Eva Hoffmann erste Regatten für den Wassersportverein. Zwei Jahre später wird sie für den Ingelheimer Ruderverein und den Mainzer Ruder-Verein startend dreifache Deutsche Meisterin bei den Leichtsgewichts-Juniorinnen im Einer und Doppelvierer.
2004 lädt der WSV Geisenheim erstmalig die umliegenden Vereine zur Eierfahrt ein. Etwa 150 – 200 Ruderer sind zu Gast bei Glühwein, Brezeln und hartgekochten Eiern. Weitere Breitensportveranstaltungen sind die ?Winterspiele 2004 und 2006?, Turniere in Basketball, Hockey und Badminton.
2006 geht die Homepage online, der WSV ist von nun an auch im Web vertreten. 2008 wird die Homepage überarbeitet und auf ein Content-Management-System umgestellt.
Ein weiteres Talent fährt in diesem Jahrzehnt die ersten Regatten. 2005 zunächst mit ihrer Doppelzweier-Partnerin Daniela Schwarz und in den Folgejahren als B-Juniorin dann auch im Einer sammelt Lea-Katlen Kühne ihre ersten Regattaerfahrungen. Das Interesse ist geweckt und so geht Ihr Weg über den RV Ingelheim zum Mainzer RV, wo Lea 2010 auf der U23-WM Bronze im Riemenvierer holt und ein Jahr später in der gleichen Bootsklasse U23-Weltmeisterin in Amsterdam wird.
2008 ist ein Jahr, welches Vereinsmitglied Uli Kau nicht so schnell vergessen wird: Seit 2006 leitender Verbandsarzt des Deutschen Ruderverbandes betreut er die deutschen Ruderer bei den olympischen Spielen in Peking. Aber ein Virus sorgt für viele Ausfälle im deutschen Team und macht einige Medaillenhoffnungen zunichte.
2018 steigt der WSV Geisenheim erneut in den Nachwuchsleistungssport ein. Die Höhepunkte sind 2022 bislang der 4. Platz beim Bundesfinale JtfO in Berlin im gesteuerten Doppelvierer sowie 2024 die erstmalige Deutsche Juniorenmeisterschaft für den WSV Geisenheim durch Alexander Rühling im Leichtgewichtsdoppelzweier U19 in Renngemeinschaft mit dem RV Kurhessen Cassel.